Mit dem Eintritt in das Praktische Jahr starten Sie in den finalen Abschnitt Ihrer medizinischen Ausbildung, der sich vor allem auf die praktische Schulung in der Klinik konzentriert. In dieser Phase erhalten Sie die wertvolle Gelegenheit, Ihre bereits im vorherigen Studienverlauf erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen und auszubauen.
An Ihrem Willkommenstag werden Sie mit allen neuen Kolleg:innen aus diversen Abteilungen in den Arbeits- und Lehrbetrieb der Kerckhoff-Klinik eingeführt und lernen die ersten Bausteine kennen. Ihre Ansprechpartner:innen heißen Sie auf Ihren zugeteilten Stationen Willkommen und geben Ihnen einen Fahrplan für Ihre Zeit bei uns.
Unser Bestreben ist es, das Praktische Jahr für Sie sowohl lehrreich als auch informativ und spannend zu gestalten. Wir möchten Sie dazu ermutigen, Ihre Motivation, Neugier und Ihr Engagement in die tägliche Mitarbeit auf den Stationen, in den Funktionsbereichen und im OP einzubringen. Wir wünschen uns, dass Sie diese Gelegenheit nutzen, um das Beste aus Ihrer Ausbildungszeit zu machen.
Mit den besten Grüßen
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Rolf Prof. Dr. med. Markus Schönburg
Kommissarischer Lehrbeauftragter Leiter der Abteilung Administration Forschung & Lehre
Die Kerndisziplin der Abteilung Anästhesiologie am Campus Kerckhoff Bad Nauheim ist die perioperative und periinterventionelle Betreuung von Hochrisiko-Patient:innen. Während Ihres praktischen Jahres in unserer Abteilung werden Sie die Anästhesiologie und Intensivmedizin in den Fachbereichen der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie kennenlernen. Neben den generellen Besonderheiten der Eingriffe bei Hochrisiko-Patient:innen, werden Sie in dieser Zeit insbesondere Patient:innen bei Operationen an der Herz-Lungen-Maschine anästhesiologisch mitbetreuen. Darüber hinaus möchten wir Ihnen aber auch grundlegende anästhesiologische sowie intensiv- und notfallmedizinische Fertigkeiten beibringen.
Unser Motto ist: „Hands on!“ Ob Intubation, Anlage zentraler Venenkatheter, TEE Untersuchungen oder die Regionalanästhesie - in unserer Abteilung werden Sie diese Verfahren nicht nur sehen, sondern lernen diese selbstständig durchzuführen. Aufgrund der Betreuung von Hochrisiko-Patient:innen ist zudem eine 1:1 Betreuung der PJ-Studierenden durch erfahrene Kolleg:innen der Anästhesiologie selbstverständlich. Neben der klinischen Tätigkeit, besteht in unserer Abteilung die Möglichkeit der Promotion im Rahmen verschiedener interdisziplinärer Forschungsvorhaben.
Das interdisziplinäre Gefäßzentrum am Campus Kerckhoff Bad Nauheim ist eine gefäßchirurgisch-angiologische Spezialabteilung mit einer angeschlossenen Ermächtigungsambulanz. In dem größten Gefäßzentrum Hessens wird das Diagnose-und Behandlungsspektrum sämtlicher Verfahren der invasiven Diagnostik sowie der konservativen, interventionellen und chirurgischen Behandlung von arteriellen, venösen und lymphologischen Erkrankungen angeboten. Neben der strukturierten vollen Weiterbildung im Fach Gefäßchirurgie besteht auch die Möglichkeit eine volle Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung Phlebologie zu erwerben. Es besteht eine enge Vernetzung mit den kooperierenden Fachdisziplinen Angiologie, Kardiologie, Kardiochirurgie, Thoraxchirurgie und Rheumatologie. In den täglichen interdisziplinären Gefäßkonferenzen besteht hier die Möglichkeit, das gesamte Spektrum der Gefäßmedizin zu erfahren. Das Kerckhoff-Aortenzentrum ergänzt kooperativ mit Diagnostik und Therapie den umfassenden Blick auf Gefäßerkrankungen. Als Besonderheit besteht eine sehr enge Kooperation mit der Diabetologie GZW am Standort. Zusammen werden alle notwendigen Strukturkriterien zur Behandlung der diabetesassoziierten Gefäß- und Extremitätenerkrankungen bis hin zur fußchirurgischen Therapie erfüllt. Neben einer strukturierten Weiterbildung zum Facharzt für Gefäßchirurgie einschließlich des „Common Trunk“ gibt es hier auf allen Ebenen, neben der praxisorientierten Ausbildung auch die Möglichkeit, eigene Forschungsinhalte zu verfolgen. Dazu bietet das Campuskonzept mit der JLU Gießen alle Voraussetzungen. Neben den Campusübergreifenden Themen erhalten die Studierenden begleitende Mentoren, die helfen, sich weiterzuentwickeln.
Die Abteilung Herzchirurgie des Herzzentrums der Kerckhoff-Klinik deckt das gesamte Spektrum der Erwachsenen Herzchirurgie inklusive der Herztransplantation und der mechanischen Kreislaufunterstützung (Kunst-Herz) ab und ist das größte herzchirurgische Versorgungszentrum des Landes Hessen. Mit bis zu 27 Betten auf der chirurgischen Intensivstation ist gewährleistet, dass neben der regulären Patientenversorgung auch die Notfallversorgung zu jeder Zeit vollumfänglich gewährleistet ist.
In der Abteilung für Herzchirurgie und auf der durch den Direktor Univ.-Prof. Choi geleiteten chirurgischen Intensivstation sind aktuell 27 Fachärzte für Herzchirurgie und Anästhesiologie beschäftigt. Sowohl für die Facharztbezeichnung „Herzchirurgie“ (72 Monate inklusive 24 Monate Common Trunk) als auch für die Zusatzbezeichnung „spezielle Intensivmedizin“ (18 Monate) liegt die vollständige Weiterbildungsermächtigung vor.
Als „Campus Kerckhoff“ der Justus Liebig Universität Gießen ist die Abteilung für Herzchirurgie integraler Bestandteil der studentischen Lehre, sowohl im Bereich der curriculären Lehre als auch in der PJ Ausbildung der Medizinstudenten (praktisches Jahr). Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.
Die Abteilung Kardiologie bildet mit der Abteilung für Herzchirurgie das Herzzentrum der Kerckhoff-Klinik. Neben der vollumfänglichen Versorgung kardiologisch-internistischer Patient:innen auf Normalstationen, Chest-Pain-Unit und der Intensivstation sind in der Abteilung Kardiologie alle interventionellen state-of-the-art Verfahren im Bereich Koronarbehandlung, Elektrophysiologie und Klappentherapie etabliert. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Bildgebung (Echo, MRT, CT) und dem interdisziplinären Heart-Team ermöglicht die optimale Planung und Behandlung von Patienten mit strukturellen Herzerkrankungen.
PJ-Studierende erwartet in unserer Abteilung eine strukturierte Rotation über Normalstationen und Intensivstation. Darüber hinaus steht allen Studierenden die Hospitation in den Funktionsabteilungen (Bildgebung, Katheterlabor, Elektrophysiologie, interventionelle Klappentherapie und auch dem OP) offen.
Abgerundet wird die klinische Ausbildung durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen. Wir erwarten von unseren Studierenden eine adäquate, an den jeweiligen Einsatzort angepasste, theoretische Vorbereitung (Innere Medizin, Kardiologie, Auskultation, Echo, EKG etc.), bieten im Gegenzug eine vollumfängliche Integration der Studierenden in die klinischen Abläufe.
Die Abteilung Rheumatologie und klinische Immunologie (Direktor Univ.-Prof. Dr. Müller-Ladner) mit 49 Betten und mehr als 10.000 ambulanten Patient:innen versorgt als Rheumazentrum Hessen und Lehrstuhl Rheumatologie der Universität Gießen sämtliche Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises aller Aktivitäts- und Notfallgrade. Dies umfasst insbesondere akut und chronisch entzündliche und immunologische Systemerkrankungen mit entsprechenden immunmodulatorischen Medikamenten und begleitender Schmerztherapie.
Im Praktischen Jahr (Wahlfach Rheumatologie) lernen die Kolleginnen und Kollegen unter fachärztlicher Anleitung die komplexe Untersuchung von Patient:innen mit entzündlichen Systemerkrankungen, die verschiedenen diagnostischen Methoden und die Differenzialtherapie. Die Möglichkeit zur Erlernung von technischen Untersuchungen wie Ultraschall, Kapillaroskopie und Knochendichtemessung ist ebenfalls gegeben.
Physikalische und rehabilitative Medizin:
Durch die universitäre Professur (Univ.-Prof. Dr. Lange) für internistische Rheumatologie, Osteologie und Physikalische Medizin der Universität Gießen besteht auch die Möglichkeit für das WF physikalische und rehabilitative Medizin (was nur an wenigen Standorten in Deutschland möglich ist). Im PJ-Wahlfach werden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten des breiten Spektrums der rehabilitativen und physikalischen Medizin vermittelt. Dabei werden insbesondere der interdisziplinäre Charakter und eine breit gefächerte patientennahe Ausbildung entscheidend gefördert, unterstützt durch eine Rotation (physikalisch-medizinische Abteilung, kardiologische und neurologische Rehabilitation).
Promotionsarbeiten sind in den Bereichen Rheumatologie, Immunologie, physikalische Medizin und Osteologie möglich.
Die Abteilung für Thoraxchirurgie bildet das gesamte Spektrum des Fachgebietes bis hin zu erweiterten Resektionen bei lokal fortgeschrittenen Tumoren, Eingriffen mit Herz-Lungen-Maschine, Lungenersatzverfahren und der Lungentransplantation ab. Zusammen mit der Abteilung für Pneumologie ist sie Standort des DKG-zertifizierten Lungenkrebszentrums Mittelhessen. Darüber hinaus ist sie nationales und internationales Referenzzentrum für die Behandlung der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH). Hierbei ist sie auch zentraler Bestandteil des Sonderforschungsbereiches 1213 „Pulmonale Hypertonie und Cor pulmonale“ der Justus-Liebig Universität Gießen.