In den letzten Jahren wurden in der Kerckhoff-Klinik moderne interventionelle Techniken zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen eingeführt. Zu diesen neuen Verfahren zählt die transkutane Aortenklappenimplantation (TAVI), bei der hochgradige Verengungen der Aortenklappe entweder über die Leiste oder über die Herzspitze per Kathetertechnik behandelt werden. In der Folge entstand ein zunehmender Bedarf für eine spezialisierte Betreuung dieser Patient:innen. Dem wurde durch eine im Jahre 2008 etablierte Sprechstunde Rechnung getragen, welche den besonderen Umständen und Bedürfnissen dieser Patient:innen gewidmet ist.
Mit freundlichen Grüßen
OA Priv.-Doz. Dr. W.- K. Kim,
Leitender Oberarzt für interventionelle Herzklappentherapie
Die Terminvergabe der Klappenambulanz erfolgt über die Termin-Koordination Kardiologie (Kontaktdaten weiter unten).
Als Spezialsprechstunde findet die Klappenambulanz Mittwoch vormittags statt, in Einzelfällen können jedoch Termine auch individuell abgesprochen werden.
Gesetzlich versicherte Patient:innen (ambulant):
Untersuchungsmöglichkeiten nach Maßgabe der Kassenärztlichen Vereinigung: Für gesetzlich versicherte Patient:innen erfolgt die Behandlung im Rahmen Ihrer Krankenversicherung auf Überweisung durch Fachärzt:innen für Innere Medizin (nicht hausärztlich tätig), siehe auch unter LANR
Tel.: + 49 60 32. 9 96 20 00 oder -25 76
Fax: + 49 60 32. 9 96 25 46
Montag bis Freitag: 07.30 bis 16.30
(danach Anrufbeantworter - wir rufen Sie am kommenden Werktag zurück)
Privat versicherte Patient:innen (ambulant):
Wenn Sie privat versichert sind, erfolgt die Anmeldung über das Sekretariat der Privatambulanz von Prof. Dr. C. Hamm.
Sekretariat der Privatambulanz:
Frau G. Müller-Weirich
Frau C. Rudolf
Tel.: + 49 6032. 9 96 22 02 oder 22 06
Fax: + 49 6032. 9 96 22 98
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Aufgaben liegt in der Beurteilung von Patient:innen, die eine TAVI oder einen Mitralklappen-Clip erhalten sollen sowie deren fachgerechte Nachbetreuung. In vielen Fällen ist bereits bei der ersten Untersuchung eine Vorabbeurteilung über die zugrundeliegende Klappenerkrankung, dessen Schweregrad sowie den Gesamtzustand und die Begleiterkrankungen des / der Patient:in möglich. Hierfür stehen uns alle notwendigen kardiologischen Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Nicht selten werden wir von zuweisenden Ärzt:innen oder Patient:innen um eine Zweitmeinung gebeten. Ein herausragender Vorteil ist die sehr enge Zusammenarbeit zwischen Kardiolog:innen und Herzchirurg:innen, welche durch gemeinsame personelle Besetzung der Sprechstunde sowie die mehrmals wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Klappenkonferenzen ihren Ausdruck findet. Bei der Indikationsstellung richten wir uns nach den Richtlinien der Europäischen und Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Es ist uns ein großes Anliegen, den Patient:innen und Angehörigen die Diagnosen und die Behandlungsmöglichkeiten auf verständliche Art und Weise zu erläutern und die erforderlichen diagnostischen als auch therapeutischen Schritte gemeinsam zu planen. Dabei soll stets die individuelle Situation als Bedürfnisse der Patient:innen berücksichtigt und möglichst auch die Angehörigen einbezogen werden.
Aortenklappenstenose
Die Aortenklappenstenose ist der häufigste Herzklappenfehler des Erwachsenen und stellt eine Verengung Aortenklappenöffnung durch Verklebung bzw. Verkalkung der Klappensegel dar. Zu den wichtigsten Ursachen gehören neben rheumatischen Erkrankungen vor allem Degenerationsprozesse im fortgeschrittenen Alter. Aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung und der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft ist daher mit einem Zuwachs von Erkrankungsfällen zu rechnen. Durch die Einengung der Öffnungsfläche ist der Blutfluß aus dem linken Herzen in den Kreislauf behindert und das Herz muß gegen einen erheblichen Widerstand arbeiten. Hierdurch können Symptome wie Luftnot, Brustschmerzen, Schwindel oder Bewußtlosigkeit auftreten. Die Veränderungen an der Aortenklappe verlaufen schleichend meist über mehrere Jahre, sodass das Herz anfangs in der Lage ist, sich der allmählich zunehmenden Einengung anzupassen. Unterschreitet die Öffnungsfläche einen gewissen individuellen Grenzwert, können schließlich Beschwerden auftreten. Man weiß, daß die Prognose dieser Erkrankung extrem schlecht ist, sobald Symptome vorhanden sind. Daher sollten inbesondere diese Fälle ohne große Verzögerung einer definitiven Behandlung zugeführt werden.
Vorgehen
Nach dem ersten Gespräch in der Ambulanz wird in der Regel ein Termin für eine stationäre Untersuchung vereinbart. Je nach vorhandenen Vorbefunden werden hierfür ein Ultraschall des Herzens, eine Computertomographie bzw. MRT des Herzens und ein Herzkatheter benötigt. Eine akribische Befunderhebung ist zwingende Voraussetzung für die richtige Auswahl des Therapieverfahrens als auch für den Erfolg des Eingriffes selbst. Hierfür stehen in unserer Klinik alle modernen kardiologischen Untersuchungsverfahren zur Verfügung und werden von erfahrenen Ärzt:innen sorgfältig durchgeführt. Auf Grundlage der erhobenen Befunde wird geprüft, ob der / die Patient:in technisch für die Prozedur in Frage kommt (beispielsweise bei zu grossem Herzklappenring), welcher Klappentyp verwendet wird und über welchen Zugangsweg (Leistengefässe oder Herzspitze) der Eingriff vorgenommen wird. Jeder Fall wird in unserer interdisziplinären Klappenkonferenz vorgestellt und eine Übereinkunft zum weiteren Vorgehen gebildet.
Behandlung
Die einzig kausale Behandlung der schweren Aortenklappenstenose stellt die Operation mit Einsetzen einer neuen Herzklappe dar. Dieser Eingriff wird seit vielen Jahrzehnten bei geeigneten Patient:innen mit geringem Risiko durchgeführt und stellt derzeit den Goldstandard dar.
Bei zahlreichen Patient:innen bestehen jedoch erhebliche Begleiterkrankungen, die ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko mit sich bringen. Solche Patient:innen werden dann häufig nicht zur operativen Therapie vorgestellt oder von den Chirurg:innen abgelehnt. Anhand der Daten eines großen europäischen Registers zeigt sich, dass bei 32% aller Patient:innen bei denen ein Aortenklappenersatz notwendig ist, dieser nicht durchgeführt wird.
Das Spektrum alternativer Therapieformen ist begrenzt. Die alleinige medikamentöse Therapie ist zwar geeignet Symptome zu lindern, vermag jedoch nicht das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Die Kerckhoff-Klinik zählt zu den führenden Herzchirurgischen Zentren in Deutschland und verfügt seit Jahren über eine besondere Expertise für das Management von Patient:innen mit Herzklappenerkrankungen. In enger Kooperation der Abteilung für Kardiologie und Kardiochirurgie konnte in den letzten Jahren das therapeutische Spektrum der Aortenklappenstenose entscheidend erweitert werden. Die Kerckhoff-Klinik gehört zu den wenigen Zentren in Deutschland und Europa, die nach einer lang andauernden Schulung für dieses Verfahren zertifiziert wurden und die Therapie in der klinischen Routine in großer Zahl durchführt. Zur Verwendung kommen alle derzeit verfügbaren Klappen. Die Klinik ist Referenz- und Schulungszentrum für verschiedene Klappenhersteller, die regelmäßig nationale und internationale Gäste zu Schulungszwecken nach Bad Nauheim schicken.
Versorgung im Team
Jede Klappenimplantation wird von einem Team bestehend aus einem / einer Herzchirurg:in und einem / einer Kardiolog:in gemeinsam in einem speziellen Operationsraum durchgeführt und durch einen Kardio-Anästhesist:in begleitet. Das Ergebnis des Eingriffs wird umgehend durch die kontinuierlich laufende Schluckechokardiographie und durch kontrastmittelgestützte Darstellung der Aortenwurzel überprüft. Im Falle, dass Komplikationen während oder nach dem Eingriff auftreten sollten, stehen in unserer Einrichtung alle interventionellen und operativen Möglichkeiten zur sofortigen Notfalltherapie zur Verfügung. Alle Patient:innen werden postoperativ für 1-2 Tage auf unserer Intensivstation überwacht. In der Regel können die Patient:innen bei reibungslosem Verlauf die Klinik nach ca.1 Woche verlassen.
Spezielles Verfahren
Da es sich bei der TAVI um ein spezielles Verfahren handelt, das nur in ausgewählten Zentren zur Verfügung steht, bieten wir allen Patient:innen Nachsorgeuntersuchungen in unserer Klinik an. Hierdurch ist gewährleistet, dass mögliche drohende Probleme rechtzeitig erkannt und ggf. notwendige Maßnahmen eingeleitet werden.Durch die weitgehend kontinuierliche personelle Besetzung entsteht in vielen Fällen auch ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Ambulanz-Team, welches von den Patient:innen sehr geschätzt wird. Aber auch falls Probleme auftreten sollten, fühlen wir uns verantwortlich für unsere Patient:innen und sind gerne Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Klappenimplantation.
In dringenden Fällen ist auch eine stationäre Aufnahme bzw. Übernahme aus anderen Kliniken möglich. Die Evaluation erfolgt dann im stationären Rahmen und wird durch unser Klappenteam geleitet. Terminvereinbarungen und Anfragen können entweder über die Termin-Koordination Kardiologie (siehe Kontaktdaten ambulante Patienten) oder direkt mit dem zuständigen Oberarzt (OA Dr. Rieth) vorgenommen werden.
Für spezielle Fragen können Sie sich auch direkt mit der TAVI - Koordination (Frau F. Barchetta, Tel.: +49 (0) 6032 996-6019 oder Frau A. Kremer, Tel.: +49 (0) 6032 996-6845 ) zwischen 08.30 - 15.00 Uhr in Verbindung setzen.
Herzzentrum
Kerckhoff-Klinik GmbH
Abt. f. Kardiologie - Herzklappenambulanz
Priv. Doz. Dr. med. W. K. Kim, Leitender Oberarzt für interventionelle Herzklappentherapie
Benekestr. 2 - 8
61231 Bad Nauheim
Tel.: + 49 60 32. 9 96 60 19
Fax: + 49 60 32. 9 96 25 46
Montag bis Freitag: 08.00 bis 16.00
(danach erreichen Sie unseren Anrufbeantworter - wir rufen Sie am kommenden Werktag zurück)
Privat versicherte Patient:innen (ambulant):
Wenn Sie privat versichert sind, erfolgt die Anmeldung über das Sekretariat der Privatambulanz von Prof. Dr. C. Hamm.
Tel.: + 49 60 32. 9 96 22 02 oder -22 06
Fax: + 49 60 32. 9 96 22 98
TAVI - Koordination
Telefonisch:
Fr. F. Barchetta, Tel.: +49 (0) 6032 996 6019
Fr. A. Kremer, Tel.: +49 (0) 6032 996 6019
per Fax:
Tel.: +49 (0) 6032 996 2313
per Mail: tavi-koordination(at)kerckhoff-klinik.de
Notfälle
Sie erreichen den / die diensthabenden Arzt / Ärztin der Abt. f. Kardiologie über Tel.: + 49 60 32. 9 96 0 (Zentrale der Klinik).
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Patient:innen, liebe Besucher:innen,
Entsprechend der aktuellen Lage und der gesetzlichen Vorgaben werden die Besuchsregelungen angepasst.
Wie viel Besuch ist möglich?
Welche weiteren Regelungen gelten?
Begleitung ambulante Patient:innen: Sie können sich wieder von ihren Angehörigen begleiten lassen.
Was ist zu beachten?
Weitere Informationen zur Besucherregelung in der Klinik finden Sie unter.
Mit der Bitte um Ihr Verständnis!
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